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Samstag, 6. Januar - Reisetag 1

Fyresdal nach Kristiansand und Fähre bis Hirtshals

Der erste Reisetag war wahrscheinlich das grösste Abenteuer der gesamten Ferien - mindestens was die Anspannung betraf. Der Morgen begann damit, dass das Thermometer unter minus 30 Grad sank. Alles war steinhart gefroren. Nicht mal Merlin wollte raus und wenn, dann nur kurz vor der Türe pinkeln und wieder ein. Wir haben alles gepackt und ich hatte schon Einiges in den Land Rover gepackt. Der Versuch - kurz vor Mittag - den Land Rover zu starten war nicht erfolgreich. Er sprang nicht an. Ein Anruf bei Tobias - unserem Schutzengel vom Dienst - sollte uns Hilfe bringen. Sein Versprechen sofort zu kommen dauerte eine Weile, da selbst sein Volvo (mit Motorblockheizung) nur mit Mühe anspringen wollte. Als er ankam und wir das Abschleppen vorbereiteten kam unser Vermieter. Im Gespräch fragte ich ihn ob wir allenfalls noch eine Nacht bleiben können - falls gar nichts geht. Ich war froh als er dies bejahte. Nun ab mit dem Landi an die Wärme. Es fuhren fast keine Autos auf der Strasse und die die fuhren standen sicher in einer Garage. Ohne eingelegten Gang, Servolenkung und Bremsunterstützung 15 km abschleppen macht sogar bei minus 30 Grad ziemlich warm - aber es ging alles gut. In der geheizten Halle alle Löcher auf, sogar den Tankdeckel. Tobias brachte mich nach Hause und dort ging die Planerei weiter. Sollen wir es heute versuchen? Die Fähre um einen Tag schieben? Das Hotel in Hirtshals stornieren? Schlussendlich entschieden wir uns - als wir im Internet sahen dass die Abfahrt der Fähre um eine Stunde verschoben wurde - für das Risiko! So konnte der Landi ja eine Stunde länger in der Wärme sein. Kurz vor 17 Uhr holte uns Tobias ab und wir fuhren zur Halle. Der Motor sprach sofort an und wir verstauten die restlichen Sachen. Der kritische Teil der Wegstrecke war sicherlich bis Tjønnefoss. Die Temperaturen über den Pass dürften wieder unter minus 30 Grad sinken und Hilfe ist in dieser „ersten Stunde des Weges“ nicht zu erwarten. Damit der Motor nicht so schnell erkaltet haben wir den Lufteinlass abgeklebt. Dies war sicherlich eine gute Improvisation. Nun, mit viel gutem Willen aller Schutzengel erreichten wir Kristiansand, zwar zu früh, aber eine Stunde Reserve ist bei diesen Verhältnissen eher wenig. Das erlösende Telefon dann an Tobias und den Vermieter, dass wir Kristiansand erreicht sicher erreicht hjatten. Das Verladen auf die Fähre klappte sehr gut und im geheizten Autodeck konnten alle Autos wieder auftauen. Nach der Ankunft in Hirtshals einen knappen km bis zum Hotel, einchecken und um 3 Uhr lagen wir erschöpft aber zufrieden im Bett. Dieser Reisetag war nicht ohne Risiko aber er verlief gut

Sonntag, 7. Januar - Reisetag 2

Hirtshals

Das Skaga Hotel hat uns wieder. Wir bekamen das gleiche Zimmer wie bei der Hinreise. Der Sonntag war schon von Anfang an als Ruhetag geplant. Dieser Entscheid war sicher richtig, denn wir haben bis 10 Uhr geschlafen. Auf dem Morgenspaziergang hatte Merlin sichtlich Freude, wieder einmal einen Stein, einen Grasbüschel oder einen Laternenpfahl anpinkeln zu können. Die Temperatur von minus 3 Grad fühlt sich gegenüber den letzten Tagen schon fast wie Wärme an. Sicher müssen wir noch recherchieren ob wir morgen in die Morgen von den Bauerndemos in Deutschland betroffen werden können, da unsere Etappe nach Hamburg führt.

Heute Nachmittag haben wir einen schönen Spaziergang am Strand gemacht. Einerseits hat der Land Rover die Sonne genossen und andererseits war Merlin ganz überstellig. Es war ja auch kein Wunder. Nach den Temperaturen der letzten Tag erscheinen minus 5 Grad schon fast frühlingshaft. Merlin hat es genossen Steine, Grasbüschel und Wege mit Kies zu sehen und da springen zu können. Ganz neugierig hat er alles beschnuppert und „bepinkelt“. Es hat sich herausgestellt, dass der Weg zum Hirstshals fyr, zum Leuchtturm, ein Hundespazierweg ist und viele Leute mit ihren Vierbeinern unterwegs sind.

Selbstverständlich mussten wir dann auch noch in den Spar einkaufen. Ihr glaubt es nicht was es hier gibt: Toblerone und dänische Schokolade in Schweden gemacht mit Schweizer Nüssen. Ich habe gar nicht gewusst, dass Haselnüsse ein Exportschlager sind. Nach dem Spaziergang wieder ins Hotel und heute Abend geht es wieder ins Lillehegen zum Nachtessen. Viel Spass heute Abend noch und bis morgen.

Das Skaga Hotel hat uns wieder und erst noch im gleichen Zimmer

Montag, 8. Januar - Reisetag 3

Hirtshals bis Hamburg

Nach den angekündigten Protesten rund um Hamburg sind wir gespannt, ob wir das Hotel erreichen. Nach dem Frühstück in Hirtshals und einem kleinen Spaziergang sind wir kurz vor 11 Uhr losgefahren. Nach den minus 30 Grad in Fyresdal, den minus 15 Grad in Kristiansand erscheinen die minus 3 Grad in Hirtshals schon fast frühlingshaft. Die Strassenverhältnisse im nördlichen Teil von Dänemark waren alles andere als gut. Hier wird offensichtlich viel mit Salz gearbeitet. So gab es einige Stellen mit überfrierender Nässe und Stellen mit gepresstem Schnee wie auf einer Schotterpiste. Am heutigen Tag haben wir mindestens 20 Pannenfahrzeuge am Strassenrand gesehen. Die meisten waren verlassen und fast schon eingefroren. Auch ist mir heute aufgefallen, dass ich noch nie so viele Tiertransporter - vor allem für Schweine - gesehen habe. Im südlichen Teil Dänemarks schien dann die Sonne und die Strassen schienen aufgetaut zu sein oder aufzutauen. Das wiederum gab viel Spritzwasser an der Scheibe und ich brauchte sehr viel Scheibenwischwasser. Morgen muss ich dringend auffüllen. In Schleswig Holstein haben wir auf einer Brücke einige Traktoren gesehen und sonst war die Fahrt ruhig bis ans heutige Ziel, das Holliday Inn Hamburg City Nord. Es liegt ideal, da es nicht im aber nahe am Zentrum ist und sehr nahe bei der Autobahn. Kurz vor halb fünf haben wir eingecheckt, alles aufs Zimmer gelegt und dann im Barbereich etwas gegessen. Es war sehr lecker. Nach einem Hundespaziergang sind wir jetzt auf dem Zimmer und widmen uns Merlin. Er kommt schon zu kurz wenn er so lange in der Autobox sein muss. Aber am Abend geniesset er es, wenn wir mit ihm spielen und kuscheln. Morgen geht es weiter nach Fulda. Aus der Stadt Hamburg raus sollte es gut gehen aber wir schauen dann morgen früh im Internet was los ist. In diesem Sinne: Gute Nacht

Ein letztes Foto des Montra Skaga Hotels in Hirtshals
Entspannt in der Hotellobby des Holiday Inn Hamburg City Nord

Dienstag, 9. Januar - Reistag 4

Hamburg nach Fulda

Nach einem umfangreichen Frühstück in Hamburg haben wir alles zusammengepackt und uns reisefertig gemacht. Annemarie hat mit Merlin noch eine Pinkelrunde gemacht und ich habe bei der nahegelegenen Tankstelle getankt und Scheibenwischwasser aufgefüllt. Gestern habe ich beinahe alles verbraucht, es war aber auch nötig. Um halb elf sind wir losgefahren. Die Strecke bis Fulda ist echt anstrengend mit vielen (viel zu vielen) LWK und immer wieder kleine Stau‘s. Dennoch sind wir recht gut vorangekommen und haben um viertel vor Vier hier in Fulda eingescheckt. Jetzt ist Annemarie noch eine Runde laufen gewesen und dann schauen wir was wir zum Nachtessen bestellen möchten. Morgen ist die letzte Etappe von Fulda bis Lustenau. Heute war immer Sonnenschein, mal schauen was es Morgen gibt.

Mittwoch, 10. Januar - letzter Reisetag

Fulda bis Lustenau

Den heutigen Tag gingen wir gelassen an, es war ja die kürzeste Teilstrecke unserer Reise. Kurz vor 11 Uhr sind wir losgefahren. Nach kurzer Fahrt wurden wir von der Polizei gestoppt. Die staatlich subventionierten Landwirte machten mit ihren staatlich subventionierten Traktoren - aufgetankt mit staatlich subventioniertem Diesel eine „Road-Show und blockierten die Autobahneinfahrt. So fuhren wir die ersten 10 km auf Hauptstrassen südwärts umd dan in Bad Brückenau durch eine Blockade auf die Autobahn zu gelangen. Wir gehen davon aus, dass sie eine Lücke für Personenwagen liessen, denn solche standen keine herum. Lastwagen konnten aber nicht durch. Ich habe mir schon das Gelände angeschaut, wo ich mit dem Landi über die Wiese auf die Einfahrt gelangen könnte. Es war dann aber nicht nötig - eigentlich schade. Der Rest war dann einfach die A7 südwärts fahren für gut 350 km. Je weiter südlich man kommt, desto mehr muss man auf die Lastwagen aufpassen weil sie teilweise unvermittelt auf die Überholspur wechseln und ihre Elefantenrennen durchführen. Alles lief gut und so waren wir um Viertel nach Drei bereits wieder zu Hause in Lustenau. Merlin war sehr erfreut, dass er auf der Wiese herumtollen konnte. Im Haus wälzte er sich auf jedem Teppich, als wolle er hallo sagen. Kaum da kam seine Freundin Yuna bei uns vorbei. Das steigerte seine Freude noch mehr und dass er auf einen Spaziergang mitkonnte war für ihn sicher der Höhepunkt des Tages.

Annemarie und ich haben das Gepäck ausgeladen und möglichst am richtigen Ort hingestellt, dass wir dann nicht einen riesen Berg zum Versorgen haben. 

So schliesst sich eigentlich der Kreis unserer Ferien.

Wir sind froh, wieder gesund daheim zu sein und glücklich, das Abenteuer Norwegen gewagt und durchgeführt zu haben.

Bei Gelegenheit werde ich dann noch ein kleines Schlusswort machen, aber kaum heute und morgen. Das wird dann auf der Startseite der Norwegenreise ein neuer Block sein. Herzlichen Dank an Alle die uns in guten Gedanken gefolgt sind. Es gab ein paar Momente, wo wir sie gut gebrauchen konnten.

glücklich wieder daheim
Ein Abenteuer ist zu Ende. Es war sehr schön.
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