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Samstag, 30. Dezember - Ferientag 7

Vor einer Woche am Abend sind wir hier in Hauggrend/Fyresdal genauer gesagt in Rinde Bakken eingetroffen. Bis jetzt gingen unsere Ausflüge immer in Richtung Fyresdal. Heute ging es in die andere Richtung nach Dalen. Das sind rund 17 km und knapp 40 Minuten Fahrzeit durch eine wunderschön verschneite Gegend. Unterwegs besuchten wir die Kirche in Skafså.

Die Kirche ist im Ort Skafså in der Gemeinde Tokke in der Provinz Vestfolg og Telemark. Bereits im Mittelalter soll hier ein Friedhof bestanden haben, was Runensteine belegen. Gesehen haben wir sie nicht, denn alles ist hier wunderschön verschneit.

Die Kirche selbst datiert von 1839, ist aus Holz und weiss bemalt. Aussen ist sie nicht speziell ausser dass sie sehr schön gelegen ist. Das Spezielle soll drinnen sein. Ein Kruzifix (das Original ist im Museum) mit Jesus, aber nicht mit einer Dornenkrone sondern einer Königskrone. Leider war die Kirche geschlossen und wir konnten den Innenraum nicht sehen.

Nach einer kurzen Verweilzeit ging der Ausflug weiter nach Dalen.

Durch verschneite Landschaften auf dem Skafsåvegen am Åmdals Verk vorbei bis nach Dalen. Die letzten 2-3 km sind sehr steil, recht eng und kurvig. Wir fühlten uns wie auf dem Splügenpass. Dennoch kamen wir ohne Ketten aus. Es schein aber recht häufig nötig zu sein denn es hat spezielle „Kettenplätze“ entlang der Strasse. Im Tal angekommen ist man direkt im Dorf welches am See namens Bandak liegt. Mittendurch das Dorf fliesst die Tokke. Ich denke dass der Fluss der Gemeinde den Namen gegeben hat oder vielleicht auch umgekehrt - ich weiss es nicht und habe es auch nicht herausgefunden. Das Dorf ist recht weitläufig und hauptsächlich für den Sommertourismus ausgelegt. So hat es mehrere Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und ganze „Campingsiedlungen“. Es fasziniert mich immer wieder wie in Norwegen die Häuser wie „hingeworfen“ stehen und die geometrische Ordnung vermissen lassen. Aber schlussendlich ist gerade das der Reiz an diesen Dörfern - der Individualismus. Gestaunt habe ich dennoch über die Stromversorgung hier. Es sieht so aus als hänge einfach jeder an und nutzt die Stromleitungen.

Nach einem Rundgang, auch zum bekannten Hotel Dalen (weit und breit das einzige Hotel in der Gegend) und einem Einkauf machen wir uns auf den Heimweg. Knapp 40 Minuten den „Berg“ hoch und durch die Landschaft und wir sind wieder in unserem Häuschen. Kaum zu Hause war es dunkel - es war kurz nach 16 Uhr und wir haben den Kamin angemacht und werden uns nun dem Abendessen widmen.

Sonntag, 31. Dezember - Ferientag 8

Heute ist Sonntag, der letzte Tag des Jahres und wir sind in Norwegen - wo es eh lange dunkel ist. So geniessen wir die Zeit im Bett und stehen erst nach 9 Uhr auf. Das Wetter verspricht für heute viel Wind und viel Schnee. Es soll mehr als 20 cm geben. Der Wetterbericht spricht von bis zu einem Meter. Unser Häuschen ist bestens isoliert, wir haben Holz für das Cheminee, genug zu essen und alles was wir brauchen. Merlin hat seinen Platz auf dem Sofa besetzt und schläft.

Nichts desto Trotz haben wir uns warm angezogen und sind laufen gegangen. Die Strasse ist gut geräumt. Auf dem Fyresdalsvegen laufen wir in Richtung Rona Kroa, also Hauggrend, und wollen zu einer alten Steinbrücke, die Berge steinhvelvsbru. Unterwegs treffen wir einen Einheimischen, Ole Vidar Moen. Er wohnt gleich unterhalb der Brücke in einem stattlichen Anwesen. Seine Familie ist hier in 4. Generation. Er ist sehr gesprächig und hat bereits heute begonnen der Nachbarschaft alles Gute fürs neue Jahr zu wünschen. Natürlich wollte er wissen von wo wir kommen und wohin wir gehen. Er erzählte uns, dass unser Ferienhaus in Rinde Bakken ein sehr frommes, fast heiliges, Haus sei. Es hätten hier eine Frau und ihre beiden Brüder gelebt. Die Frau sei seine Lehrerin in der Sonntagsschule gewesen. Die diversen Kreuze und Bilder deuten darauf hin. Er erzählte, dass er als Knabe unterhalb der Brücke oft gebadet habe und jetzt hier das Leben geniesse. Nach dem Neubau der neuen Strassenbrücke in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre habe es auch einmal so viel Schnee Wasser und Eis gehabt, dass der Bach Bergesål mit Dynamit freigesprengt werden musste. Mit Stolz posierte er mit Annemarie und Merlin vor seinem mit dem Namen beschrifteten Eingang zu seinem Anwesen. Wer kann schon behaupten bei schönem Wetter im Wohnzimmer zu sitzen, den Sonnenuntergang zu geniessen und nichts anderes zu sehen als Natur, See, Wald und Himmel.

Wir nutzen die weniger windige Zeit für den Rückmarsch. So sind wir auch gut eine Stunde unterwegs gewesen und wieder zurück. Der Wind frischt auf und jetzt soll der „grosse Schnee“ kommen. Den Rest des Tages verbringen wir mit dem Geniessen der Ruhe. Ich habe noch eine Aufgabe, das Weihnachtsgeschenk von meinem Schatz fertig zu machen.

Seit Heiligabend habe ich jeden Tag ein bisschen daran gearbeitet. Nun sind mehrere hundert Teile verbaut.

Land Rover von Lego Technik
Jahreswechsel in Norwegen
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