Montag, 9. Juni - Tag 30
Heute geht es weiter nach Åndalsnes. Dort sind Eugen, Clarissa und Andreas und Vreni bereits eingerichtet. Die Strasse ist sehr gut ausgebaut und so komme ich zügig voran. Kurz vor Molde, direkt nach dem Flughafen zweigt die Strasse ab auf die E 64 in Richtung meines heutigen Zieles, dem Campingplatz: Åndalsnes Camping & Motell. Kurz nach der Abzweigung in Molde geht es unter dem Fjord durch und dann über eine gewagte Brückenkonstruktion, die Bolsøysundbrua. Kurz vor Sølsnes, der Verladestation auf die Fähre steht am Strassenrand die Veøy-kirke. Dann steht man bereits am Quai. Die Überfahrt über den Langfjorden dauert nur 15 Minuten und kurz darauf ist man in Åndalsnes.
Die Stadt liegt am Isfjord und hat Meerzugang, weshalb viele Kreuzfahrtschiffe hier anlegen. Der Fluss Rauma mündet hier in den Fjord. Åndalsnes ist Ausgangspunkt der Raumabahn welche 1924 fertiggestellt wurde. Da die Stadt 1940 durch Bombenangriffe beinahe vollständig zerstört wurde findet man hier nicht so ein einheitliches Ortsbild. Es gibt alte und neue Häuser aus Holz und es gibt alte und neue Häuser aus Stein. Den Hafenbereich würde ich als Zentrum bezeichnen. Hier befindet sich das Rathaus, das Tindesenter - ein Kletterzenter und Museum, der Kreuzfahrthafen und die Romsdalen-Gondelbahn die in 5 Minuten vom Bahnhofsplatz auf den 708 m hohen Nesaksla fährt.
Wahrscheinlich einzigartig ist die Eisenbahnkapelle aus einem alten Eisenbahnwagen. Beonders ist, dass der Altar in der Mitte aus alten Bahnschwellen gemacht wurde.




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Dienstag, 10. Juni - Tag 31
Das Programm ist wetterabhängig. Sonne und Regen wechseln im Stundentakt. Gerne wären wir die Trollstigen gefahren, aber die 18 km lange, sehr kurvige Strecke mit 12% Steigung ist immer noch geschlossen. Eine Öffnung ist derzeit nicht in Sicht. Åndalsnes ist auch Ausgangspunkt des „Golden Train“, einer Fahrt mit der Raumabahn. Mein Morgenziel habe ich nicht erreicht. Je nach Webseite fährt der Zug 09.45 oder 09.55. Ich habe mich für ein Video positioniert, aber bis 10.30 kam nichts. Dafür eine Rehgeiss mit Kitz. Ich hatte Freude.
Kurz nach Mittag sind Markus und Brigitta wieder zu uns gestossen. Sie hatten eine gute Reise und sind von Ålesund direkt nach Åndalsnes gefahren.
Am Nachmittag gingen Eugen und Andreas nochmals fischen, Vreni und Brigitta blieben im Camp und Clarissa, Markus und ich fuhren in das Städtchen und mit der Romsdalsgondelen bis nach Eggen auf 708 m ü M. Von dort könnte man den Nesaksla besteigen. Es führt auch ein Klettersteig und eine „Rampe“ hinauf. Der Klettersteig braucht eine Führung und die „Rampe“ besteht hauptsächlich aus Steinstufen. Am Bahnhof sahen wir noch den Golden Train und besuchten die Zugkapelle. In der Nähe ist auch eine Büste von Dag Otto Lauritzen, einem ehemaligen Polizisten, Fallschirmjäger und erfolgreichem Radprofi. Jetzt bekannt ist er für seine Realityshow: Kompanie Lauritzen im norwegischen Fernsehen. Wieder zurück auf dem Campingplatz formierten wir uns neu und gingen einkaufen. Gegen Abend hat es zu regnen begonnen und obwohl es nicht windet ist es recht kühl - nicht kalt.




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Alle halbe und volle Stunde in 5 Minuten oben resp. unten

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Mittwoch, 11. Juni - Tag 32
Gemeinsam geht es heute weiter nach Hellesylt.
Bei Sonnenschein sind wir gestartet und haben gerechnet, dass wir um die Mittagszeit am Ziel ankommen. Dem war auch so. Zwischendurch hat es geregnet, dann wieder Sonnenschein und von Liabygda bis Stranda (Fährüberfahrt) schien die Sonne.
Markus, Brigitta und ich haben noch einen Abstecher gemacht. An der Strasse kurz hinter Stordal steht eine Kirche - die Rosekyrkja, obwohl im Ort selber auch eine Kirche ist. Diese haben wir besucht und sind aus dem Staunen nicht herausgekommen. Sie gehört zu einer Gruppe von alten Häusern, welche als Museum betrieben werden. Die Kirche und die Pfarrstube wurden an diesem Ort gebaut, das Bauernhaus und der kleine Schober stammen aus der Umgebung. Das Museum besteht aus der Kirche (Stordal gamle Kyrkje), der Pfarrstube (Prestestova) um 1850 gebaut, dem Bauernhaus (Løsetstova) um 1790 in Stordal als Mehrgenerationenhaus gebaut und dem Schober (Stabburet) im 16. Jhdt als Lagerhaus für Essen gebaut. Bei der Kirche ist ein Mahnmal an die, die zwischen 1807 und 1814 für den Frieden gestorben sind.
Danach ging es weiter nach Hellesylt, wo wir uns eingerichtet haben und dann das Dorf besucht. Heute war ein Kreuzfahrtschiff hier. Dann ist alles aus dem Häuschen, die Souvenirshops, Tourveranstalter und Angebote für Bootsausflüge. Am Nachmittag ist das Schiff weg und jetzt ist für ca 14 Tage Ruhe. Sehenswert hier ist eigentlich der Wasserfall, der mitten durch das Dorf fliesst und heute bei den Kreuzfahrtreisenden DIE Attraktion war. Eingerahmt wird er von der Høge bru (oben) und der Hellesylt bro (unten). Etwas oberhalb ist die Kirche Sunnylven. Am Hafen gibt es ein Denkmal für Ola Kjellstad. Er war ein Geiger und Komponist für Geigenstücke und lebte von 1854 bis 1944. Interessant war auch ein kleiner Park mit einem Mädchen und ihren Geissen. Ich fragte mich sofort, ob Heidi und Peter auch hier waren.




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Donnerstag, 12. Juni - Tag 33
Für heute haben wir eine Tour mit der Fähre nach Geiranger gebucht. Ein Auto nehmen wir mit, damit wir etwas mobiler sind. Früh geht es los. Bereits 08 15 Uhr müssen wir bei der Fähre sein. Das Ticket haben wir online gebucht, so sind wir sicher dass wir einen Platz haben. Die Befürchtung dass viele Leute und vor allem Autos nach Geiranger wollen hat sich nicht bestätigt. Auf der Rückreise war dann einiges mehr los. Leider konnte Brigitta nicht mitkommen, sie hütete das Camp. Kaum abgefahren verzogen wir uns ins Innere, in den Salon und fühlten uns mindestens 50 Jahre zurückversetzt. Ein Salon im klassischen Stil. Die Landschaft konnten wir dann schon nicht einfach an uns vorbeiziehen lassen und gingen aufs Oberdeck. Die Landschaft, die Ruhe, die Wasserfälle, der schmale Fjord der im Winter wegen Lawinengefahr und den Flutwellen geschlossen. Besonders Eindruck machen die „Sieben Schwestern“. Einfach phantastisch. In Geiranger angekommen bildeten wir zwei Gruppen. Eugen, Clarissa, Andreas und Vreni besuchten zuerst das Dorf und den Wasserfallwanderweg. Markus und ich machten mit dem Auto die Umgebung unsicher. Treffpunkt war dann das Norsk Fjordsenter (wurde 2002 von Königin Sonja eingeweiht) für den Autotausch.
Unser erster Besuch galt dem Knuten, einem „Kreisviadukt“ aus dem Strassenbau von 1889 auf der Geirangerstrasse. Wie die grosse Steigung überwunden wurde macht Eindruck. Wenn man dann wieder in Richtung Geiranger fährt kommt man zum Aussichtspunkt Flydalsjuvet und zum „Drønning Sonja stol“. Auch das Denkmal für Kaiser Wilhelm, der öfters hier zu Besuch war stand auf unserem Programm. Nach einem kurzen Abstecher bei der (geschlossenen) Kirche fuhren wir zum Treffpunkt. Nachdem Clarissa, Eugen und Andreas auf die „Autotour“ abgefahren sind besuchten Markus und ich das Norsk Fjordsenter. Einmal mehr ein beeindruckendes Museum. Geiranger und der Fjord gehören ja zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Weg nach unten, nach Geiranger, führte über den Wasserfallwanderweg - Fossevandring. Der Weg ist gut gesichert mit vielen Treppen und Stufen sowie Geländer auf beiden Seiten. Ist ein Kreuzfahrtschiff im Hafen ist das sicher eine „Völkerwanderung“. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den Storfossen bis in den Fjord zu begleiten. Euge, Clarissa und Andreas nutzten das Auto und fuhren entlang der Adlerstrasse zum ørnesvingen - zu den Adlerflügeln.
Ein feines Essen am Hafen und die Rückfahrt nach Hellesylt geniessen. So macht reisen Freude.
Das Neuste aus unserer Reisegruppe möchte ich euch nicht vorenthalten. Seit einigen Tagen versuchen wir uns als Selbstversorger durchzubringen. Andreas hat seine Fischerrute hervorgenommen und Eugen hat in Åndalsnes käuflich eine erworben. So gibt es gelegentlich selbstgefangenen Fisch. Das Problem sind noch die Beilagen. Wir sind zu wenig lange an einem Platz als dass die Kartoffeln genügend gross sind - diese müssen wir kaufen.




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Freitag, 13. Juni - Tag 34
Heute geht es weiter auf den Campingplatz Gryta in Olden. Das Wetter ist hervorragend so stehen die Karten für eine kurze rund eineinhalbstündige Fahrt gut. Genauso war es auch. Die Strasse war teilweise etwas schmal aber wir hatten recht wenig Verkehr. Der Campingplatz liegt einige km „hinter“ Olden am See Oldevatnet. Der Ort Olden in der Oldebukta am Faleidfjord ist auch Zwischenstation einiger Kreuzfahrtschiffe die dann verschiedene Touren auch bis recht Nahe an den Gletscher Briksdalsbreen, einem Teil des Jostedalsbreen führen. Durch unseren Campingplatz führt der Gletscherbach Gytrielva das Schmelzwasser des Muklebustbreen. Einem Einheimischen (Vogel) hat irgendetwas nicht gepasst. Die längste Zeit umflog er lautstark den Platz. Nach dem Einrichten und einer kleinen gemeinsamen Mahlzeit war Ruhe angesagt, was in diesem Naturparadies gut funktioniert. Heute haben wir noch zu feiern denn Brigitta und Markus feiern Hochzeitstag. Herzliche Gratulation. Das Nachtessen war Gemeinschaftsarbeit. Clarissa, Brigitta und Vreni kochten Kartoffeln und Gemüse und Eugen grillierte den Fisch. Anschliessend gingen Eugen und Andreas mit dem Fischerboot auf den See und versuchen unser Essen für die nächsten Tage zu sichern. Mal schauen ob das klappt.




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Samstag, 14. Juni - Tag 35
Heute geht es nach Olden und zum Gletscher Briksdalsbreen. Olden ist beileibe nicht gross. Die Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Der Ort wird sehr häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Die meisten Touristen kommen wegen der Gletscher in der Umgebung. Der mächtigste ist sicher der Briksdalsbreen. Sehenswert resp bemerkenswert ist der „kleinste und kälteste Strand Norwegens. Aber nicht nur das ist interessant. Olden hat zwei Kirchen. Die „alte“ alte Kirche stammt um 1300 und hat weder Strom noch Heizung. Dafür eine spektakuläre Konstruktion und eine Besonderheit, die Hutständer auf der „Männerseite“. Um der Kälte zu entfliehen wurde im Jahr 1934 die „neue“ alte Kirche eingeweiht. Sie steht stattlich etwas aussserhalb des Ortes an der Strasse nach Oldevatnet.
Der Nachmittag gehörte der Bergwelt. Mit zwei Autos fuhren Eugen, Clarissa, Andreas, Vreni, Markus und ich nach Briksdal. Den Weg bis ans Ziel säumen grosse Bauernbetriebe, die früher sicher durch mehrere Generationen einer Familie bewirtschaftet wurden. Briksdal liegt ganz am Ende des Tales und besteht eigentlich nur aus einem Campingplatz, einem grossen Restaurant und Souvenirshops. Auch gibt es einen grossen Parkplatz denn die Hauptattraktion ist der Gletscher. Man kann ihn zu Fuss oder mit dem „Trollbil“ erreichen und noch etwa 20-25 Minuten laufen. Die Nähe zum Gletscherabbruch macht einfach Eindruck. Wir Bergler kennen die Berge und die Gletscher, viele Touristen sehen das zum ersten Mal.
Der Abend gehörte dann einem gemeinsamen Grillfest bei sehr angenehmen Temperaturen.




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Sonntag, 15. Juni - Tag 36
Heute geht es nach Sogndalsfjora auf den Campingplatz: Kjørnes Camping. Die Reise wird gut zwei Stunden betragen und das Wetter verspricht mitzumachen. Eigentlich war es so. Beim Zusammenpacken ein paar Regentropfen und unterwegs fast wie üblich ausser Schnee alles. Auf der Strecke über Olden - Utvik - Byrkjelo - Skei - Sogndalasfjora hatten wir Sonne und dazwischen heftigen Regen. Wir sind auch über einen Pass von 600 m ü M gefahren. Der Campingplatz ist wieder ein Bijou. Viel Grün, sehr sauber und übersichtlich, netten Empfang und sehr saubere sanitäre Anlagen bei guter Infrastruktur. Heute Abend haben wir im Restauranthuset Malin einen Tisch reserviert. Eugen, Clarissa, Markus, Brigitta und ich werden so die fünfte Reisewoche ausklingen lassen.




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