top of page

Montag, 26. Mai - Tag 16

Das Wetter ist mal so und mal so.

Da ich Frühaufsteher bin, habe ich eine kleine „Morgentour“ zur Hardangerbrücke gemacht. Da war noch Sonnenschein. Die Brücke ist eine imposante Erscheinung und ein Beispiel norwegischer Baukunst. Nach dem Besuch zurück auf dem Platz gab es dann ein „Frühstück am Fjord“.​​ Heute habe ich noch ein Foto gemacht, dass man sieht, dass das Wasser bei Flut ca 45 cm steigt.

Am Mittag wollen wir nach Utne. Das Unterfangen wäre fast gescheitert. Weder mein Reiseapp (Rome2Rio) noch „Dr. Goggle“ wussten, dass der Fahrplan geändert wurde und unsere geplante Abfahrtszeit gar nicht existierte. Flexibel wie wir sind suchten wir nach einem anderen Weg und fanden ihn auch. Wir fuhren über die Hardangerbrücke nach Kvinndal, dann mit der Fähre nach Utne, besuchten den Ort und das Folkemuseum und dann mit der kleinen Fähre zurück nach Kinsarvik. Der Plan war gut, kam aber ein bisschen ins Stocken. Die Fahrt durch den Tunnel, dann über die Hardangerbrücke und wieder in den Tunnel lief alles gut. Gestaunt habe ich wieder an den beleuchteten „Tunnelkreiseln“. Auf der Strasse nach Kvanndal ging plötzlich gar nichts mehr. Eine Baustelle, die Strasse musste gesichert werden, hielt den Verkehr auf. Gemäss Navi sind wir um 11.59 am Fährhafen und um 12.00 fährt die Fähre los. Zum Glück waren wir nicht die Einzigen und so konnten wir noch ganz knapp auf die Fähre. Die Überfahrt war sehr ruhig und dauerte nur ca 20 Minuten. Ab der Fähre gefahren, besuchten wir das Museum (davon später) und nachher den Ort. Utne ist sehr klein, lebt hauptsächlich vom Obstbau und hat das älteste Holzhotel Norwegens. Es ist ca 300 Jahre alt und im alten Stil sehr gepflegt erhalten ist es ein „Historisches Hotel“. Man wähnt sich in der Vergangenheit. Da es weder ein Kaffee noch ein Restaurant gab bekamen wir auf Anfrage doch noch einen Kaffee resp Tee. Die kleine Fähre brachte uns dann zurück nach Kinsarvik, wo wir noch den Spar aufsuchen mussten. Da es der einzige Laden weit und breit ist hat er ein riesiges Sortiment - einfach von Allem. Zurück auch dem Campingplatz etwas Ruhe und dann Nachtessen machen, auf norwegisch: lage mat.

Nun zum Museum: dem Hardanger Folkemuseum. Sehr herzlich wurden wir empfangen und erhielten gleich die wichtigsten Informationen. Das Museum hat drei Teile. In einem Raum sind Gegenstände aus Holz, Truhen, Geschirr, Teller, Stühle, Butterfässer und Vieles mehr. Der zweite Raum ist den Trachten, bunad (bünad gesprochen) gewidmet. Es gibt in Norwegen knapp 500 verschiedene Trachten. Ungefähr 80% der Norwegerinnen sollen eine bunad besitzen. Besonders der Kopfschmuck ist sehr üppig und schön. Die Frau soll sich wie eine Königin fühlen. Auch sind hier viele Häkelarbeiten ausgestellt. Der dritte Raum ist den Hardangerfiedeln gewidmet. Es soll die grösste Sammlung von diesen Musikgeräten sein und erzählt die Geschichte vom Anfang bis heute. Um das Museum herum gibt es noch Häuser mit der damaligen Einrichtung zu besichtigen. Es ist ein wunderschön eingerichtetes Museum und ein Besuch lohnt sich allemal.

Doppelklick für die Galerie

Doppelklick für die Galerie

Doppelklick für die Galerie

Dienstag, 27. Mai - Tag 17

Heute geht es weiter nach Bergen. Es sieht so aus, als würde uns der Regen begleiten. Der Campingplatz Bratland lieg etwa zwei Fahrstunden von hier etwas ausserhalb von Bergen an einem See. Der Start heute Morgen bei schönem Fjordwetter. Die ersten ca 14 km waren etwas anstrengend, da man vielerorts mit 2,50m breiten Gefährten (Eugen`s und mein`s) kaum mit Pw kreuzen konnte. Nach der Hardangerbrücke ein 8 km langer Tunnel und dann flott bis nach Bergen resp. etwas ausserhalb. Den Campingplatz habe ich noch nicht erkundet, da es hier ziemlich stark regnet. Somit etwas Essen (ich bin bei Clarissa und Eugen eingeladen), den Wohnwagen geniessen und heute Abend habe ich noch Norwegischkurs.

Doppelklick für die Galerie

Mittwoch, 28. Mai - Tag 18

Heute Besuch in Bergen. Um 10 Uhr ging es los mit der Fahrt mit dem Bus nach Nesttun Terminal (einem Stadtteil in Bergen) und den bybanen, der Stadtbahn, ins Zentrum. Vorher hatten wir noch die BergenCard (für 24/48/72 oder 96h) gelöst. Diese, online gekaufte, auf dem Handy abgespeicherte Karte ermöglicht Gratisfahrt mit Bus und bybanen, Gratis- oder verbilligte Eintritte in verschiedene Museen und hat den Vorteil einfach einsteigen zu können ohne vorher noch ein Ticket lösen zu müssen.  Am Ziel angekommen erwartete uns ein Spaziergang vom Pavillon im Stadtgarten und dem Springbrunnen​​ im Stadtteich: Smålungeren, dann weiter zum den Denkmälern von Edvard Grieg und Ole Bull. Der blaue Stein war mit Blumen einer kürzlich stattgefundenen Demo bedeckt und so zogen wir weiter über das Seefahrerdenkmal bis zum Hafen. Dort hat man den Überblick über den Fischmarkt, Gamle Bryggen die Festung Bergenhus und die verschiedenen Kirchen. Heute besuchten wir die Olavskirche (Domkirche), die Kreuzkirche und die Marienkirche. Leider war nur die Marienkirche offen.

Der zweite Teil unserer Bergentour führte uns an verschiedenen Denkmälern vorbei. In Bergen werden die Traditionen hochgehalten. So wird im alten Hafen an den Ersten Weltkrieg erinnert und beim Bergen-Museum ist ein Junge mit Armbrust, welcher an den Einsatz der Kinder und Jugendlichen im Zweiten Weltkrieg erinnert. Ganz in der Nähe ist auch ein Denkmal von Snorri Sturlson, einem spannenden Isländer, welcher auch in Diensten des norwegischen Königs stand. Ebenso eine Statue von Christian Michelsen, einem Reeder und Politiker. Auch sieht man an mancher Fassade künstlerische Malereien. Nachdem wir im Hafen einige mächtige Schiffe bewundert haben besuchten wir: Det Hansiatiske Museum og Schøtstuene. Die Führung war auf englisch und sehr interessant. Die weltbekannte Fassade von Gamle Bryggen zog uns an und wir schlenderten nochmals durch die Gassen, bevor wir im Restaurant Enhjøringen - Einhorn ein feines Nachtessen zu uns nahmen. Den Tag schlissen wir mit der Rückfahrt mit Bahn und Bus ab. Heute haben wir viel gesehen.

Wer noch mehr über Bergen erfahren möchte kann gerne auf dieser Webseite unseren Reisebericht von 2024 lesen: Bergen

Doppelklick für die Galerie

Doppelklick für die Galerie

Donnerstag, 29. Mai - Tag 19

Heute ist Feiertag und somit Wohnwagenhaushalt-, Wasch-, und Bürohalbtag. Die Geschäfte sind geschlossen, die Museen und Souvenirshops haben Hochbetrieb, auch weil wieder ein Riesenkreuzer, die Rotterdam im Hafen war. Kurz vor Mittag fuhren wir mit Bus und bybanen ins Zentrum. Dort hatten eigentlich alle etwas andere Interessen. Fischmarkt für Eugen und Clarissa​​, Kirchen für Vreni und Andreas und das Aquarium für Markus und Brigitta. Gemeinsam war, dass wir uns am Abend auf dem Campingplatz zum Raclette treffen. SO gingen wir unseres eigenen Weges. Mein Programm führte mich zur Johanneskirche (leider in Renovation und wegen Konzert geschlossen) und dann zur Paulskirche. Dann schlenderte ich durch das Universitätsquartier und „traf“ beim Universitätsmuseum Wilhelm Frimann Koren Christie, ein Jurist und Politiker (1778-1849). Er stand auf einem Sockel und das schon recht lang. Das Quartier ist sehr ordentlich mit stattlichen Gebäuden. Etwas weiter sind auch weitere Teile der Universität, insgesamt ein riesiges Areal. Der Weg führte mich dann ins Hafenquartier, wo ich gerade das Auslaufen eines Schiffes von Fjordline. Mein Ziel war der Hurtigrutenterminal resp. der Quai gegenüber. Ich wollte unbedingt das Einlaufen der Nordnorge miterleben: In der Ferne auftauchen, grösser werden, abdrehen und dann rückwärts einparkieren. Die Schiffe von Hurtigruten kommen ca 14.30 Uhr an, Passagiere auschecken, reinigen, Wasser und Nahrungsmittel aufnehmen und Gebrauchtwasser in die Kanalisation abgeben, am Abend die neuen Gäste einchecken und ca 21.30 Uhr geht es wieder los in Richtung Kirkenes. Eine Traumreise, welche ich im Jahr 2020 mit Annemarie als Hochzeitsreise erleben durfte. Mein Weg führte über den Klosterhügel (steil rauf und gerade steil wieder runter zum Historischen Hafen. Oben auf dem Klosterhügel entdeckte ich ein Denkmal für Amalie Skram, eine Dichterin in Bergen geboren. Im „Historischen Hafen“ ankerte die Nordstjernen, ein ehemaliges Hurtigrutenschiff welches denkmalgeschützt für Classicfahrten eingesetzt wird.

Mehr über die Postschiffroute auch auf meiner Webseite.

Danach führte mich mein Weg zurück zum Stadtpark wo ich dann Markus, Brigitte, Andreas und Vreni in der bybanen auf dem Weg zum Campingplatz begegnete. Auf dem Platz waren dann schon Clarissa und Eugen und so genossen wir den gemeinsamen Racletteabend.

Doppelklick für die Galerie

Freitag, 30. Mai - Tag 20

Der heutige Tag galt meinem Lieblingskomponisten, Edvard Grieg. Markus, Brigitta und ich fuhren mit dem Auto nach Troldhaugen. Das Museum und Haus ist auch per Bahn und Bus erreichbar, da wir aber nachher noch unsere Gasflaschen auffüllen mussten fuhren wir mit dem Auto. Ich glaube wir wären nicht ans Ziel gekommen wenn wir mit fünf Gasflaschen in die bybanen eingestiegen wären.

Das Museum, in Troldhaugen,  ist einmal mehr sehr informativ und wunderschön aufgebaut. Man kann sich auf die verschiedenen Orte mit einem kurzen Film einstimmen lassen und dann den Rundgang durch das Museum machen. Eindrücklich sind das Leben von Nina und Edvard Grieg dargestellt und mit vielen Originalexponaten dokumentiert. Dann galt der Besuch dem Sommerhaus der Familie. Das Haus hatte weder Strom noch Isolation. Sie lebten im Rhythmus des Tageslichtes und hatten Parafinlicht also Kerzen. Im Winter waren sie viel unterwegs an Konzerten oder anderen Verpflichtungen. Edvards Frau Nina war Opernsängerin.

Interessant ist die Glasverzierung oberhalb der Eingangstüre. Das war ein Geschenk Edvards an seine geliebte Nina. Nach der Führung durch das Haus gingen wir zu seiner „Kompositionshütte“ am Ufer des Fjordes. Dass er hier die Musse und Ruhe für weltbekannte Kunstwerke fand ist verständlich. Eines seiner „Meisterstücke“ ist Peer Gynt, die Vertonung des dramatischen Gedichtes von Henrik Ybsen.

Mit 64 Jahren verstarb Edvard. Seine Frau wurde wesentlich älter. Sie sind gemeinsam in einer Felsengruft am Fjord bestattet. Der heutige Tag wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, er hat etwas bewegt.

Doppelklick für die Galerie

Samstag, 31. Mai - Tag 21

Heute morgen überrascht uns Bergen mit einem blauen, wolkenlosen Himmel. So steht für die Wandergruppe (Eugen, Clarissa, Andreas, Vreni und Markus) die Wanderung auf den Fløyen und dann zum Ulriken nichts im Weg. Wie uns die Fotos zeigen, haben sie es sichtlich genossen.

Mein Besuch heute Morgen galt der norwegischen Geschichte im Zweiten Weltkrieg. Das Gefangenenlager Espeland wurde 1942 gebaut und zu Beginn 1943 bezogen. Es konnte bis zu 250 Häftlinge aufnehmen, in der ganzen Zeit des Betriebes bis 1945 waren es ca 2100. Ein Teil der Gefangenen wurde nach Oslo ins berüchtigte Gefängnis „Grini“ oder nach Deutschland weitertransportiert. Nach der Kapitulation der Nazi wurde das Gefängnis für Kollaborateure und Kriegsverbrecher genutzt. 1951 wurden die letzten Häftlinge entlassen und das Lager für den Zivilschutz umfunktioniert. Im Jahr 2000 übernahm eine Stiftung das Gelände und die Bauten und sorgten für den Erhalt. Es beherbergt heute auch ein Museum welches leider nur sonntags und für Schulen und Besuchergruppen geöffnet wird. Espeland ist das einzige der rund 650 Gefangenenlager in Norwegen welches erhalten werden konnte. Ein eindrückliches Monument der Geschichte.

Meine Reise führte mich am Nachmittag nach Indre Arna und Garnes. Imposant ist die Osterøybrua welche über den Sørfjorden führt. Spannend waren auch die alten Bahnhöfe von Arna und Garnes. Der norwegische Eisenbahnverein betreibt hier eine Werkstätte und die Museumsbahn Gamle Vossebanen. Die historische Eisenbahn fährt zwischen Garnes und Mittun mit einer Dampflokomotive, jedoch nur sonntags zwischen 15.6.-14.9. und an einigen Samstagen. Die Geleise auf der Strecke sehen teilweise recht abenteuerlich aus.

Zum Abschluss unseres Bergenaufenthaltes gibt es heute noch eine „Grillätä“ denn das Wetter sollte halten. Wir erlebten typisches Bergenwetter: Der Wetterbericht ist schlecht und das Wetter viel besser als vorausgesagt. Bergenwetter eben. Zum Schluss noch einen Tip: Es gibt den „Bergen-Guide“ in verschiedenen Sprachen. Nehmt nicht nur die deutsche Version sondern auch die norwegische Ausgabe. Sie ist viel umfangreicher und hat auch noch sehr viele gute Restaurant- und Speisetips.

Doppelklick für die Galerie

Doppelklick für die Galerie

Doppelklick für die Galerie

Sonntag, 1. Juni - Tag 22

Heute geht es weiter nach Førde.

Doppelklick für die Galerie

bottom of page