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Montag, 19. Mai - Tag 9

Die zweite Woche unserer Reise starten wir mit der Fahrt von Egersund nach Stavanger. Dort wollen wir auf den Campingplatz Mosvangen. Eine Reservation war nicht möglich und so hoffen wir, dass wir Platz finden.

Markus und Andreas sind auf der Küstenstrasse gefahren, Eugen und ich über die E39. Da der VW-Bus von Eugen nicht richtig funktioniert, haben wir den direkten Weg genommen.

​Zügig sind wir vorangekommen, auch wenn wir einen Höhenzug von 250 m ü M überwinden mussten. Da sieht es aus wie bei uns auf einer Alp. Die Vegetation und die Bewirtschaftung ist sehr ähnlich. Unterwegs machten wir einen kurzen Halt an einem See der mehr wie ein Spiegel denn wie Wasser aussah. Ich glaube dass sich hier die Trolle des nachts anschauen. Doch sie müssen sich beeilen, denn die Nacht ist bereits Ende Mai sehr kurz und wird ein Troll von einem Sonnenstrahl erwischt wird er zu Stein. Am Campingplatz angekommen meldeten wir uns an der Reception. Bereits am Mittag war der Platz sehr gut ausgelastet, am Abend dann voll. Da man hier keine Reservation machen kann muss man früh hier sein wenn man sicher einen Platz will. Kaum die Wohnwagen gestellt kamen auch schon Markus und Andreas. So wurde unsere Wohnwagenburg vollständig.

Danach brachte Eugen den Bus in die Werkstatt und ich nahm Eugen wieder auf den Campingplatz mit. Nach einer kurzen Siesta gingen wir in die Stadt, ins Hafenviertel. Andreas, Eugen und Markus kamen mit den Rädern und wir fuhren mit dem Auto. Das Hafenviertel war seh belebt, vor der Domkirche war ein Markt mit allerlei brauchbarem und anderem. Es war ja auch ein Kreuzfahrtschiff im Hafen und deshalb sicher ein guter Verkaufstag für die Händler und Souvenirgeschäfte. Einige Sehenswürdigkeiten möchte ich herausheben:

Der Vågen ist ein Hafen der Stadt. Der aufgrund des Golfstroms ganzjährig eisfreie Nordseehafen reicht von Norden aus bis in die Innenstadt hinein.

Die Domkirche ist ein sehr dominantes und stattliches Bauwerk und tront über dem Viertel.

Die Tollboden oder zu deutsch das Zollamt, welches 1905 im Jugendstil mit mittelarterlichen Elementen gebaut wurde. Es liegt auf der Ostseite des Hafens Vågen und steht heute unter Denkmalschutz.

Der Valberg-Turm, welcher von 1850-1853 erbaut wurde. Er diente als Aussichts- und Beobachtungsturm für die Nachtwächter von Stavanger.

Stavanger hat auch ein reges Kultur- und Denkmalsleben. Unter Kulturleben verstehe ich auch die künstlerisch verzierten Fassaden. Diese Galerie werde ich die nächsten Tage noch erweitern, wenn ich wieder etwas fotografieren konnte.

Die Statue von Alexander Kielland steht in der Nähe der Domkirche. Er war ein norwegischer Autor, Wirtschaftsführer, Zeitungsredakteur und Bürgermeister von Stavanger. Er gilt als einer der vier grossen Autoren der norwegischen Literaturgeschichte. Am Hafen steht, zwar etwas versteckt, das Denkmal von Admiral Cornelius Cruys (1655-1721).

Im Hafenquartier steht noch ein Denkmal für die Kinder von Stavanger und vom Nachtwächter, der eiligen Schrittes zu laufen scheint.

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Dienstag, 20. Mai - Tag 10

Der heutige Tag brachte wieder „Kaiserwetter“. Andreas und Vreni, Markus und Eugen bestiegen den Preikestolen. Die Wanderung wird als „nicht so einfach“ beschrieben, insbesondere hat es viele hohe Tritte aus Steinen. Nach ca zwei Stunden haben sie das Ziel erreicht, gerastet, fotografiert und dann wieder den Abstieg unter die Füsse genommen. Müde aber glücklich kamen sie auf den Zeltplatz zurück. Die Fotos dieser Galerie sind nicht von mir. Markus hat sie „geliefert“.

 

 

Clarissa und ich unternahmen einen Spaziergang in der Stadt. Brigitta hütete das Camp.

Gestartet sind wir beim Østre Havn und spazierten dem Kai entlang zum Erdölmuseum. Dieses Museum möchten wir noch besuchen. Morgen soll es sehr viel Wind geben und dann wäre das eine gute Möglichkeit. Durch die Gassen schlendernd kamen wir zum Valberg-Turm, welchen wir besuchen konnten. Die Aussicht die wir hier haben ist sehr gut. Was für uns Freude und Spass ist war früher eine ganz wichtige Aufgabe. Die Nachtwächter hatten die Aufgabe die Stunden auszurufen, für Sicherheit zu sorgen und die „Brandwache“ zu übernehmen. Nach dem Turm besuchten wir wie gestern am Hafen Vågen ein Gartenrestaurant um uns für den Besuch von Gamle Stavanger zu stärken. Vorbei ging es am nächsten Kreuzfahrtschiff in das wahrscheinlich schönste Quartrier Stavangers. Herrlich, die herausgeputzten Häuser im alten Baustil zu sehen. An der Domkirche vorbei durch die Gassen ging es zurück zum Parkhaus und auf den Campingplatz. Nachdem wieder alle zurück waren konnten wir den VW-Bus von Eugen abholen. Nun hoffen wir, dass es die letzte Störung eines Autos war und wir die Weiterfahrt geniessen können.

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Mittwoch, 21. Mai - Tag 11

Die Prognose hatte recht. Bereits am Morgen frischte der Wind recht stark auf. Nach dem Morgenessen entschieden wir, zuerst den „Solastranden“ und dann das Denkmal „sverd i fjell“ zu besuchen. Eugen und Andreas machten die Route mit dem Rad. Clarissa, Vreni, Markus und Brigitta kamen mit mir mit dem Auto. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Ort Sola und dann den Strand. Der Parkplatz war sehr gross und gratis. Es sieht aus, als werde er sehr oft besucht. Der Himmel war zwar blau, aber der Wind war bissig und bis zu 40 km/h. Nur gerade zwei Kite-Surfer waren unterwegs zum Strand. Damit das Gebiet so erhalten bleibt, sind die Gehwege mit Seilen abgetrennt. Die Aussicht ist toll und ich kann mir vorstellen, dass an einem sonnigen und windstillen Tag der Strand SEHR gut besucht ist. Uns zog es recht schnell ins Strand Hotel Sola zu einem gemütlichen Kaffeeschwatz mit Aussicht. Etwas später kamen dann auch unsere „Radler“ dazu.

Der zweite Teil des Tagesprogramms galt dem Denkmal „sverd i fjell“ was soviel heisst wie: Schwerter im Berg. Das Denkmal steht in der Bucht Møllebukta des Hafrsfjords. Es erinnert an die Schlacht am Hafrsfjord im Jahr 872 (einige Quellen meinen es sei ein paar Jahre später gewesen), als Harald Schönhaar erster König Norwegens wurde.

Die Überlieferung sagt, dass die Wikinger in Friedenszeiten ihre Schwerter in die Erde steckten - somit soll dieses Denkmal auch ein Mahnmal für den Frieden sein.

Zurück auf dem Campingplatz stellten wir fest, dass der Wind erneut zunahm. Es werden Böen bis zu 60 km/h erwartet. Teilweise schwankt der Wohnwagen wie die Fähre auf der Überfahrt von Hirtshals nach Kristiansand. Heute Abend geht es zum Hafen in den „fisketorget“, ein Fischrestaurant.

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Donnerstag, 22. Mai - Tag 12

Und wieder erwartet uns ein schöner Tag. Der Wind hat nachgelassen und so können wir die Sonne geniessen. Laut Wetterprognose ist eine Regenfront im Anzug.

Heute steht das Norsk Oljemuseum - das norwegische Erdölmuseum auf dem Programm. Es wird sehr gelobt und ein Besuch dringend empfohlen. Also folgen wir dieser Empfehlung.

So war es denn auch. Auf eindrückliche Art und Weise wird die Geschichte der Erdölförderung seit Beginn beschrieben und auch mit Bildern, Modellen und realen Ausstellungsstücken dargestellt. Ein Besuch ist schon fast zwingend, wenn man in Stavanger ist.

Nachher schlenderten wir noch durch die Stadt, assen in einem Gartenrestaurant am Haven einen Lunsj (kleines Mittagessen) und besuchten ein vinmonopolet. Nur in diesen besonders lizenzierten Geschäften, oft nur eines pro Stadt, darf Wein und hochprozentiger Alkohol verkauft werden. Markus und Eugen füllten ihr kleines Weindepot wieder auf und ich konnte nicht widerstehen und kaufte eine Flasche Aquavit - Linie natürlich. Die nehme ich mit, sie wird ein paar Jahre halten.

Gegen Abend hatte ich noch Besuch von einem Bekannten meines Vaters, Rolf Dahl. Es war eine sehr erfreuliche Begegnung. Zum Nachtessen war ich bei Clarissa und Eugen zu einem feinen Lachsgericht eingeladen.

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Freitag, 23. Mai - Tag 13

Der Tag begann schön und blieb schön und so ist die Fahrt von Stavanger nach Skudeneshavn ein Erlebnis. Die Landschaft ist zwar recht rau aber eben und meist auf Meereshöhe. Wir überquerten Meeresarme und Fjorde über Brücken und was hier besonders ist in Tunnels - unten durch. Bei einem 5 km Tunnel geht es ca 2 km steil runter (etwa 8% Gefälle) dann etwa 50mm geradeaus (etwa 200 m unter Meereshöhe) und dann wieder 2 km  steil nach oben (etwa 8% Steigung). Das erste Mal haben wir heute mit den Wohngespannen die Fähre genommen. Bei Mortavika kommt man auf einen grossen Platz mit 8 Spuren, wo wir automatisch erfasst werden da wir ja autoPASS for ferje installiert hatten. Sobald die Fähre da ist geht das Tor hoch und das Beladen beginnt. Letztes Fahrzeug auf der Fähre geht das Tor zu und die Fähre fährt los. Auf der Überfahrt kann man sich verpflegen oder ausruhen. Nach ca 30 Minuten wird entladen und schon geht es mit der Fahrt weiter. Wir „unterfahren“ Fjorde bis wir an der Atlantikküste sind und nach kurzer Fahrt den Campingplatz Skudeneshavn erreichen. Der Platz ist klein aber sehr gepflegt und gut eingerichtet. Nach dem Einrichten und einer kleinen Mittagsverpflegung mache ich mich auf den Weg und erkunde das Städtchen Skudeneshavn. Obwohl es recht windet bleibt das Wetter bis am Abend sonnig und schön.

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Samstag, 24. Mai - Tag 14

Der heutige Tag war um Einiges schöner als es die Wettervorhersage angekündigt hat. Eugen und Andreas stiegen aufs Rad, Brigitta und Vreni blieben im Camp, Clarissa und Markus machten mit mir eine kleine Rundtour auf der Insel Karmøy, wo wir jetzt sind.

Zuerst besuchten wir das Fishermens Memorial in Ferkingstad. Das Denkmal wurde in Erinnerungs an die Fischer der Region, weleche nach Amerika und Kanada ausgewandert und dort zu Tode gekommen sind. In regelmässigen Abständen ertönen aus den Lautsprechern Glockenklänge. Das nahe gelegene Fischerdorf Ferkingstad Havn ist gut mit Mauern und Steinbrocken geschützt vor den Wogen des Atlantiks.

Dann zog es uns weiter ins Reich der Wikinger. Zuerst der Avaldsnes middelalderske kirkegård bei der Olavskirche. Die mächtige Kirche steht auf einem Hügel über dem Fjord. Die Geschichte der Kirche ist sehr eng mit der Geschichte der Wikinger verbunden. Ganz besonders ist die Kirche mit einer Sage verbunden. Direkt neben der Kirche ist ein Stein, der beinahe an die Kirchenmauser stösst. Die Geschichte besagt, das sei die Stricknadel Marias und wenn sie die Kirchenmauer berührt ist Weltuntergang. Nach meiner Schätzung bleiben noch ca 20 cm - aber dann ist „Ende der Fahnenstange“. Gleich nebenan sind Ausgrabungen im Gang und es befindet sich das Museum: „Nordvegen Historiesenter“. Insbesondere auch das Wirkens von Harald Schönhaar, dem ersten König ganz Norwegens ist die Geschichte gewidmet. Die Ausstellung ist sehr informativ, sehr gut aufgebaut und absolut sehenswert. Im Sommer ist auch noch das Wikingerdorf, welches die Residenz auch von Harald Schönhaar war, zu besichtigen.

Der dritte Besuchspunkt war auf der anderen Seite von Avaldsnes, in Visnes. Dort ist unter anderem das Grubenmuseum der Kupfermine (leider nur im Sommer offen) und eine kleine Ausgabe der Freiheitsstatue von Amerika. Das Kupfer der grossen Statue in den USA soll aus dieser Kupfermine stammen.

Am Abend gab es ein feines Nachtessen in einem Restaurant in Skudeneshavn und dann zurück zum Campingplatz und die Weiterfahrt vorbereiten. Am Abend stimmte dann die Wetterprognose und es begann zu regnen. 

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Sonntag, 25. Mai - Tag 15

Zum Schluss der zweiten Reisewoche fahren wir ca 200 km von Skudeneshavn nach Kinsarvik. Dort haben wir auf dem Campingplatz Mikkelparken direkt am Fjord Plätze gebucht. Bei der Abfahrt kurz nach 10 Uhr hat es leicht geregnet. Wir sind entlang der Atlantikküste bis Avaldsnes gefahren und dann über Etne und Markhus die fylke Vestland erreicht. Eine fylke ist ein Regierungsdistrikt und kann mit einem Kanton in der Schweiz verglichen werden. In Markhus haben wir bereit „Fjordluft“ geschnuppert, entlang dem Åkrafjorden. Dann wurde es wieder sehr ländlich bis Odda. Vor Odda windet sich die Strasse entlang dem Bach Storelva und an den Wasserfällen Espelandsfossen und Låtefossen vorbei. Da bereits viele Touristen unterwegs sind fanden wir keine Parkplätze um anzuhalten und Fotos zu machen. 

Ab Odda geht es entlang dem Sørfjord, welcher einer der hinteren Arme des Hardangerfjordes ist.​​ Odda wird durchfahren, wäre aber sicher auch eine Reise wert. Das Klima in diesem Fjord ist sehr mild, so mild dass es links und rechts an der Hängen sehr viele Obstkulturen hat. Die Strasse hingegen ist teilweise recht abenteuerlich eng und das Kreuzen war für Eugen und mich nicht immer einfach. Sind unsere Wohnwagen doch 2,50m breit. Eugen wurde bei einem Kreuzungsvorgang der Zusatzspiegel abgerissen. Auf dem Campingplatz angekommen haben wir uns eingerichtet und ich durfte bei Clarissa und Eugen das Mittagessen einnehmen.

Nach einer kurzen Portion Schlaf gab es noch einen kleinen Spaziergang dem Ufer des Fjordes entlang. In diesem Ortsteil gibt es Einiges zu sehen. In der Galerie habe ich ein paar Fotos des Ortes eingestellt. Besonders ist vielleicht, dass es hier in der Gegend gemauerte Kirchen gibt und keine Holzkirchen. Am Abend gab es noch eine kleine Gesprächsrunde unter der Markise, denn obwohl es regnete war es nicht sehr kalt, da der Wind aufgehört hatte zu blasen.

So endet die zweite Reisewoche der Norgetur25. Ich hoffe wir sehen uns in der Woche drei wieder.

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